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Selim´s Story

Ich bin´s, Selim, ein vielleicht etwas zu groß geratener Maine Coon Kater- aber mit Schirm, Charme und Melone...

Am 26.12.2004 erblickte ich das Licht der Welt in Castrop- Rauxel bei einer netten Familie... Meine Mama heisst eigentlich Savannah, wird aber Hermine gerufen. Mein Papa heisst Nelson und ist mehrfacher Champion auf diversen Ausstellungen gewesen...

Nun lag ich da, in einem riesen großen Korb mit meinen Geschwistern und musste mich den neugierigen Blicken der zukünftigen Dosenöffnern stellen. Mein Bruder, ein Möchtegern mit Elvis-Tolle, sammelte natürlich Punkte bei fast jedem und war auch einer der ersten, die "vergeben" waren. Eigentlich waren wir alle süß und putzig, wer kann denn einem kleinem wildgewordenem Fellknäuel widerstehen???

Ich hatte irgendwann keinen Bocl mehr auf dieses sinnlose Gegaffe dieser merkwürdigen Dosis in spe, daher verkroch ich mich unter die Decke und hielt ein Nickerchen.

Gegen abend wollte noch eine junge Frau mit ihrer Mutter vorbeikommen, ich war da echt nciht zu aufgelegt, mich von meiner besten Seite zu zeigen und blieb also brav unter der Decke liegen und schlummerte...

Gegen 19 Uhr klingelte es (mittlerweile wusste ich wie spät es ist denn um 20 Uhr gibts immer was zu futtern. bis heute noch) und zwei Weiber kamen rein... Im Halbschlaf bekam ich deren Gerede mit, das die junge Frau wohl erst kürzlich einen tragischen Verlust einer Kätzin aus einem Tierheim hatte und demnach wieder einen vierbeinigen Gefährten sucht...

Ach, dachte ich mir, ich muss dann mal doch gucken- die Stimme klang irgendwie sympatisch und nciht so schrill. Also krabbelte ich aus meinem Versteck hervor und wurde entdeckt... Ich gähnte und marschierte zielsicher auf dieses große Menschding mit flauschigen Pfoten und Halsbesatz (so nennt man den Kunstpelzbesatz an Ärmeln und Kragen) zu. Die war begeistert und fragte "na, wer bist du denn?" Ich fand dieses flauschige Gebimmsel ganz toll und kroch direkt in den Kragen rein und kuschelte mich an...  Fast noch schöner als unter der Decke bei meiner Mama im Körbchen...

Die Entscheidung stand für uns beide fest- ich sollte mit zu ihr!!!

Sie besuchte mich öfters um zu schauen, wie ich mich so entwickelte. Als sie mich dann eines Tages abholen kam, das war der 20.03.2005, also ein Sonntag, freute ich mich richtig auf mein neues Zuhause. Ich krabbelte mutig in die hellblaue Box, wo eine weiche Decke drinlag und wartete. Noch einmal schaute ich in die Gesichter meiner Eltern, meine Mama hatte ein lachendes und ein tränendes Auge und maunzte mir zu "Mein kleiner Junge, du wirst es bestimmt guthaben in deinem neuen Heim und sei immer schön lieb zu deinem neuen Dosenöffner..." "Aber klar! Ich werde die schon alle mit meinem Charme um die kleine Kralle wickeln!" fiepste ich zurück... Dann kam eine für mich endlos lange Fahrt... Ich bekam es mit der Angst zu tun und rief nach meiner Mama und meinen Geschwistern... Beruhigend redete meine Dosenöffnerin während der langen Reise auf mich ein, bis wir schliesslich bei ihr zu Hause ankamen. Die setzte mich erstmal ab im Badezimmer, wo auch meine Toilette stand... Da soll ich also demnächst mein Geschäftchen verrichten. Okay, dann liess die mich in Ruhe und ging in einen anderen Raum. Nach einiger Zeit folgte ich ihr und legte mich dann wieder hin- ich war kaputt wie ein Knatterkater und schlief einige Stunden...

Die erste Nacht in meinem neuen zu Hause war nicht so wie sonst. Ich vermisste meine Mama und meine Geschwister- ich weinte und wimmerte- mein Dosi lag im Bett und rief mich zu sich. Ich darf im Bett schlafen??? Das dürfen doch die Katzen nicht- hat mir mal irgendwann eine ältere Katze gemaunzt. Aber ich darf wirklich??? Erst zögernd näherte ich mich dem Bett- dann nahm meine neue Mama mich behutsam auf den Arm und legte mich neben sich ins wohlig warme Bettchen und kraulte mich ganz lieb. Vergessen waren all die Ängste und Zweifel- meine Mama hatte recht, ich werde es bestimmt guthaben in meinem neuen Heim... Ich hatte also eine Ersatzmami gefunden, die mich auch heute noch wie ein Baby verwöhnt- obwohl ich schon lange ein erwachsener MANN bin

 


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